Sanfte Chirotherapie – Was ist das?
Und wer kennt sie nicht: die Schauergeschichten über knackende Gelenke, über „Kopfwegreissen“ beim „Knochenbrecher“?
Wer kennt ihn nicht: den „verknackten Rücken“ oder den „steifen Hals“?
Wer Gelenkbehandlung grundsätzlich als „Holzhammer-Methode“ betrachtet, tut der Chirotherapie unrecht. Bei entsprechend feiner Technik kann das Lösen von Blockaden und Verspannungen ganz ohne Gewalt gelingen.
Die Grundlagen zur Gelenkblockierung und zur Chirotherapie erklärt mein Presseartikel in der NWZ vom 28.2.2007
Ausgangspunkt ist zunächst die korrekte Lagerung des Patienten. So wird das betroffene Gelenk bzw. der betroffene Wirbelsäulenabschnitt für die Behandlung optimal zugänglich. Eine gute Chirotherapie-Liege ist deshalb in 4 Abschnitte gegliedert, die getrennt voneinander verstellbar sind.
Das oberste Prinzip bei der Chirotherapie heisst Schmerzfreiheit. Schonende Chirotherapie darf, bis auf ein leichtes Dehnungsgefühl, nicht weh tun. Bei korrekter Technik wird immer in die freie, also nicht blockierte Richtung gearbeitet. So kann eine schmerzfreie Entspannung erreicht werden.
Haupteinsatzgebiet der Chirotherapie, von der Häufigkeit her betrachtet, sind Funktionsstörungen der Wirbelsäule. Grundsätzlich ist die Technik jedoch an allen Körpergelenken einsetzbar, z.B. am Sprunggelenk oder am Handgelenk nach Verstauchungen (s.u.)
An der Wirbelsäule (WS) gibt es unterschiedliche Techniken für
welche den unterschiedlichen anatomischen Bedingungen Rechnung tragen.
An den unteren WS-Abschnitten (ISG, LWS) ist aufgrund festerer Gelenkstrukturen eine gewisse Zugkraft notwendig, um eine Gelenkbehandlung durchzuführen. Je weiter man nach oben kommt, also in Richtung des Kopfes, desto feiner werden die Gelenke. An der BWS muss die Kraft bereits deutlich feiner dosiert werden. Hier gibt insbesondere der individuelle Körperbau des Patienten oder der Patientin vor, wieviel Kraft eingesetzt werden darf.
Grundsätzlich ist es nicht entscheidend, mit allen Mitteln ein „Knacken“ zu provozieren, um einen Behandlungserfolg zu sichern. Mal ist es zu hören, manchmal auch nicht. Wohl aber ist die lösende Gelenkentspannung bei der Chirotherapie fast immer unter den Fingern des Therapeuten zu spüren.
Die Halswirbelsäule (HWS) ist der empfindlichste und in der Behandlung anspruchsvollste Abschnitt. Anders als die anderen Abschnitte der WS ist die HWS in alle Richtungen beweglich. Sie kann demnach auch in alle Richtungen blockieren. Die Körpernervenstränge des Rückenmarks verlaufen alle durch die HWS, die Nerven zur Versorgung der Arme und Hände treten hier durch kleinen Knochenöffnungen aus. Darüberhinaus verläuft eine wichtige zum Kopf führende Schlagader durch die HWS, eine Besonderheit, die es in den anderen WS- Abschnitten nicht gibt.
Daraus folgt: Die HWS ist ein sehr verletzlicher Bereich. Deshalb ist die schonende Behandlungstechnik an der HWS das A und O.
Die sanfte Chirotherapie, die ich an der HWS ausschließlich einsetze, kommt ohne jeden Zug oder Ruck aus. Fein abgestimmte Bewegungen des Kopfes vermögen Blockierungen und Verspannungen im Bereich des HWS zu lösen. Da HWS-gelenke in jeder Richtung blockieren können, muss hierzu die freie Richtung in jedem einzelnen Fall sensibel ertastet werden. Siehe hierzu den Artikel in der NWZ vom 23.1.2008
Ein häufig verkanntes Problem ist die Blockierung an den Kopfgelenken, die zu vielfältigen Symptomen wie Kopfschmerz, Schwindelgefühl und Sehstörungen führen kann. Lesen Sie mehr in den Artikeln in der NWZ vom 28.10.2009, vom 26.5.2010, vom 25.5.2011 und vom 30.5.2014.
Wie erwähnt, ist Chirotherapie grundsätzlich an allen Körpergelenken einsetzbar. Einsatzgebiet sind anhaltende Schmerzen nach prinzipiell ausgeheilten Verletzungen oder nach Fehlbelastung von Gelenken. Es kann das ursprünglich verletzte Gelenk betroffen sein (z.B. nach Bandverletzung am Sprunggelenk) oder auch Gelenke, die durch Schonhaltungen oder den Gebrauch von Gehhilfen überbelastet worden sind (in unserem Beispiel das Sprunggelenk der Gegenseite oder das Schulter-, Ellbogen- bwz. Handgelenk der unterstützenden Seite). Hier ist es wichtig, das Zusammenspiel der Körpergelenke im Einzelfall zu ergründen und die Therapie darauf auszurichten.
Die sanfte Chirotherapie stellt einen Schwerpunkt unserer Praxis dar. Viele der Beschwerden, die ich hier behandle, bestanden bereits seit Monaten oder Jahren. Dabei gibt es aus meiner Erfahrung mit weit über 1000 Patienten eine Beziehung zwischen der Dauer der Beschwerden und der Anzahl notwendiger Behandlungen:
Beschwerden seit weniger als 1 Monat: 1 Behandlung
Beschwerden zwischen 1 Monat und 1 Jahr: 2 Behandlungen
Beschwerden länger als 1 Jahr: 3 Behandlungen
Selbstverständlich kann der Einzelfall hiervon abweichen.
Lesen Sie hier, wie unsere Patienten die sanfte Chirotherapie erlebt haben.
Wir weisen darauf hin, dass die Chirotherapie grundsätzlich zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehört und von anderen Ärzten, in erster Linie Orthopäden und Hausärzten, mit entsprechender Genehmigung zu Lasten der GKV abgerechnet werden kann.
Da ich für jede Behandlung einen Zeitraum von mindestens 15-30 Minuten zugrunde lege, biete ich die Chirotherapie seit 2009 als Privatleistung an.
Kosten: je nach Aufwand 55 – 80 € pro Behandlung.
Wir sind verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass unsere Praxis der Chirotherapie außerhalb der Qualitätsprüfungen der gesetzlichen Krankenkassen stattfindet. Eine Erstattung, auch im Rahmen der neuen Budgets für Alternative Medizin (z.B. Osteopathie), wird von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel abgelehnt.
„Das ist unglaublich! Da quält man sich jahrelang, geht von Arzt zu Arzt, keiner hat etwas festgestellt, immer sagen sie „alles in Ordnung!“ Dann liest man einmal die NWZ und dann ist nach 3 Behandlungen alles weg. Ich kann mich wieder frei bewegen, Schwindel und Kopfschmerz sind einfach weg.“ – Frau R. aus O.
Lesen Sie hier, wie andere Patienten die sanfte Chirotherapie erlebt haben.